Vita
Zu den Arbeiten von Susanne Jägersberg
Um ein so vielfältiges Werk wie das der Aachener Künstlerin Susanne Jägersberg entstehen zu lassen, bedarf es einiger Grundvoraussetzungen: Dazu gehören eine gute handwerkliche Ausbildung, ein Aufwachsen in einem künstlerischen Umfeld sowie ein Bewusstsein darüber, mit der eigenen Arbeit im gesellschaftlichen Raum wirksam zu werden.
Susanne Jägersbergs Bilder - seien es Gouachen oder Leinwände mit Pigment-Farben – bewegen sich zwischen Abstraktion und gegenständlichen Assoziationen: mal wird Landschaftliches, mal Vegetatives sichtbar, manchmal fordern auch reine Strukturen die Phantasie des Betrachters heraus.
Ihre Bilder sind intime, stimmungsvolle Arbeiten, die sich einer malerisch-atmosphärischen Welt verbunden zeigen: Es entstanden Werke mit feinen, grau-weißen Farbschichtungen und differenzierten Oberflächenstrukturen, die sich wie ein melancholischer Schleier über eine weite, tiefenräumlich erfasste Landschaft legen. Auch in den jüngsten Arbeiten, die jetzt von einer durch kräftige Blautöne beherrschten Farbgebung geprägt sind, stehen die lichtdurchfluteten Farbschichten für eine Grenzerfahrung zwischen Außen- und Innenwelten, zwischen der unendlichen Weite des Horizontes und dem Suchen nach inneren Harmonien.
Eine andere, weniger träumerische Welt zeigt sich in den Objekten, den Material- und Bildcollagen: Fundstücke aus Natur, Technik und Alltagsgebrauch gehen eine neue, verfremdende Liaison ein. Hier vermag Susanne Jägersberg Geschichten zu erzählen, mal Witziges, mal Ironisches oder auch Kritisches. Gesellschaftliche und zwischenmenschliche Themen finden eine künstlerische Umsetzung, laden zum Nachdenken wie zum Amusement ein. Häufig steht der Mensch selbst im Mittelpunkt dieser Arbeiten - sei es als Miniaturfigur im Konflikt mit den Kräften der Umwelt oder der Politik, sei es als Beweger (als „Strippenzieher“) oder Kritiker des gegenwärtigen sozialen Geschehens.
Parallel zu den Collagen entstehen gelegentlich auch fotografische Schwarz-Weiß-Arbeiten, in denen klassische ästhetische Konzepte des Mediums wie der Kontrast von Licht und Schatten, die Wirkungen von Silhouetten und Gitterstrukturen erprobt werden. Die Fotografien können zugleich auch zu formalen und thematischen Anregungen für die Reliefs und Collagen werden.Von hier aus ist der Schritt zur Kunst im öffentlichen Raum nicht weit: Eine soziale Aufgabe findet ihre Kunst sowohl in zahlreichen Schulprojekten, wo Spielerisches und Handwerkliches in der gemeinsamen Mitarbeit (vor allem durch die Mitarbeit der Kinder) zusammenfinden, als auch in öffentlichen Installationen und Ausstellungsobjekten, wo kreative Phantasie, Materialgerechtigkeit und ästhetische Ausdruckskraft eine Symbiose eingehen.
Susanne Jägersbergs Arbeiten sind in der realen Welt verankert, entnehmen aus ihr die künstlerischen Essenzen, aber erlauben zugleich jedem Betrachter, seine eigenen Empfindungen zu erleben und subjektiven Prioritäten zu setzen.
Adam C. Oellers
1969 geboren in Aachen (geb. Buchholz)
Von Kindheit an mit Kunst konfrontiert durch den Vater Franz Buchholz und Großvater Franz Buchholz Senior - war ebenfalls Künstler und arbeitete in Köln, Eupen und Aachen
Lebenslauf
1986 Ausbildung zur Schauwerbegestalterin
1990 Tätigkeit in verschiedenen Wohneinrichtungshäusern
1993 Abgeschlossene Zusatzausbildung: Ausbildereignungsprüfung IHK, Aachen
1994 einjähriger Auslandsaufenthalt Dänemark
1995 Erste Ausstellung in Dänemark, Aabenraa
1996 Seminar M. Huisman, Maankwartier Heerlen, Ludwig Forum für internationale Kunst, Aachen
seit 1999 freischaffende Künstlerin
2007 BBK Mitglied, Aachen
2011 Mitglied des Kulturwerk Aachen e.V.
seit 2015 freie Mitarbeiterin der Stadt Aachen, Ludwig Forum Aachen, freie Führungen & Workshops für Kinder
Arbeiten im öffentlichen Raum
2012 Grundschule KGHS am Höfchensweg, Aachen - Kunstpark der vier Grundelemente
2013 Schule am Lousberg, Saarstr. 66, 52062 Aachen - Wandgemälde mit Kindern erstellt im oberen Stockwerk der Schule vor der Aula / Musikraum
2014 Kinetische Wandinstallation, Außenwand Tangrammart...
2015 Hochschule für Musik und Tanz Köln, Standort Aachen, kinetische Außeninstallation und in der 4. Etage Wandmalerei (Auftragsarbeit)
2016 Kinder-Sonderförderpreis KUNST 2017, Ludwig Forum Aachen
2017 Haptische Wandinstallation, Außenwand Schulgelände, GGS Am Höfling, Aachen
Arbeitsschwerpunkte
Schwerpunkt meiner Arbeiten sind Abstrakte Malerei, Material-Collagen und bewegliche Installationen für den Innen- und Außenbereich sowie Objektkunst